Diese Seite ist dem Women’s Literacy Project of Gulabgarh (Region Paddar, Bundesstaat Jammu & Kashmir, Indien) gewidmet. Das Projekt, im November 2010 von Tashi Chering ins Leben gerufen, hat das Ziel Analphabetismus unter Frauen in dieser Region zu bekämpfen.
Wenn
du mehr über das W.L.P. wissen möchtest - wie es arbeitet, wer es
finanziert und
wie der Unterricht organisiert ist - dann gibt es jetzt einen Download mit dem W.L.P. Newsletter "Über uns".
Er
enthält auch Kontaktadressen und Informationen in welcher Form das
Projekt
Unterstützung benötigt, um auch zukünftig weitergeführt werden zu
können.
Meldet euch !!! Anregungen, Kontakte,
Spenden
sind herzlich willkommen.
"Wenn
die Menschen daran glauben, dass sie ihr Leben durch eigene
Anstrengungen verbessern können; wenn sie erkennnen, dass ihnen
neue Chancen aufgrund ihres
Analphabetismus verwehrt werden, dann werden sie lesen, schreiben
und rechnen lernen.
Edgar Owens And Robert Shaw, Development Reconsidered: bridging
the gap
between government and People
Ich habe letzten Sommer in Indien als ehrenamtliche Helferin im Dorf
Gulabgarh verbracht. Während eines sehr schönen Sommerabends, traf sich in dem
Haus in dem ich wohnte eine Gruppe von Frauen und Männer. Als eine Sponsorin
des W.L.P., wurde ich gebeten die Frauen, die noch nicht beim Projekt
angemeldet waren, zu ermutigen dieses zu tun. Ich entschied mich ihnen die
Geschichte meiner Großmutter zu erzählen – natürlich mit der Hilfe von Tashi
Chering als Übersetzer.
Meine Großmutter Maria wurde 1902 in einem winzigen abgelegenen Dorf in
Galicien, Spanien, mit dem Namen Lendo geboren. Sie war eine unglaublich
starke und hartnäckige, intelligente und abenteuerlustige Frau, deren Traum es
immer war einmal nach Buenos Aires zu reisen. In dem Dorf gab es damals
keine Schule, aber Maria war fest entschlossen sich selber einiges
beizubringen. So brachte sie sich lesen und schreiben bei, so dass sie die
Briefe, die ihr Bruder ihr aus Argentinien schrieb, verstehen konnte.
Am Ende wurde diese junge Frau schließlich eine Art Berufsschreiberin, die
ihre Nachbarn dabei half die Briefe ihrer Lieben zu lesen – Auswanderer im
fernen Argentinien oder in den USA. Während des spanischen Bürgerkrieges las
sie Briefe vor und schrieb anschließend die Antworten der Mütter, Ehefrauen und
Bräute an die Männer, die in den Krieg gezogen waren.
Durch das Vorlesen versammelten sich Nachbarn und die Familie im Haus
meiner Großeltern, teilten Tränen und Gelächter über die Erzählungen aus den
Briefen! Nach dem Vorlesen schrieb meine Großmutter die Antworten für die
Nachbarn.
Die Fähigkeit lesen und
schreiben zu können, war offensichtlich für meine Großmutter wichtig; eine
Frau, die in der tragischen Zeit des spanischen Bürgerkrieges und dessen
Nachkriegszeit lebte.
Ich bin nicht sicher, ob die Geschichte die Frauen in Gulabgarh inspiriert
hat, aber ganz sicher motivieren mich deren Erfolgsgeschichten. Sie ermutigen
mich das Projekt, das mich so begeistert, weiterhin zu unterstützen.
In den nächsten Blog-Berichten möchte ich euch Lesern einige der
inspirierenden Geschichten, die ich von den Frauen des W.L.P. gehört habe,
erzählen.
Die Zukunft dieser Frauen, die
Zukunft der aufkommenden Wirtschaftsmacht Indien, ist von der Entwicklung der
isolierten, abgelegenen Gemeinden, wie dieser, abhängig. Hoffentlich wird diese
Nation eines Tages stolz darauf sein, dass deren Alphabetisierungsquote die
100% erreicht hat.
Sonntag, 4. Dezember 2011
Schon mal versucht mit
Devanagari Schriftzeichen zu
schreiben?
Wenn man in Indien das Alphabet lernt,
dann lernt man neben dem
englischen Alphabet auch
die Devanagari Schriftzeichen
(u.a. die Schriftzeichen für Hindi).
Hast du Lust es auch mal mit den Schriftzeichen zu
versuchen?
Hier ein Tipp: Devanagari Script Tutor.
Im abgelegenen Gulabgarh, dem Ort der
Schule, gibt es allerdings bisher
noch keine Internetverbindung, so dass die Schülerinnen das Schreiben
dort noch
ganz altmodisch lernen müssen: mit Bleistift und Papier.